Covid-19 & Lockdown in Portugal


Covid-19 & Lockdown in Portugal

Portugal befindet sich seit heute im strengen Lockdown, wobei die bestätigten Regeln morgen seitens der Regierung öffentlich gemacht werden.

Während andere Länder längst alles Geschäfte geschlossen und die Familien nach Hause geschickt hatten, durfte hier in Portugal Weihnachten eifrig im ganzen Land gereist und die Familien besucht werden. Sicher mit dem Hinweis auf die Einhaltung einiger Regeln, aber natürlich mehr als blauäugig und unverständlich, so dass nun der Dominoeffekt sein weiteres tut und täglich tausende von Neuinfektionen gemeldet werden. Hier im Raum Mafra, zu dem Ericeira gehört, befinden sich aktuell 75 Schulklassen in Quarantäne, so dass der Bürgermeister der Stadt Mafra die Regierung gebeten hat die Schulen zu schließen. In Ericeira selber sind Stand heute 390 aktive Fälle.

Von daher ist der Lockdown mehr als überfällig und es ist aller höchste Eisenbahn die Schulen zu schließen, was auch mir als Mutter sehr am Herzen liegt. Natürlich ziehe ich es vor meinen Sohn gemeinsam mit seinen Freunden in der Schulen zu wissen. Aber bei einer Klassengröße von 28 Kindern + Klassenzimmer von unter 25m², was auch ohne Covid-19 ein Unding ist, muss man denke ich nicht mehr viel zu sagen. Hier herrscht in meinen Augen ein absolutes Versagen seitens der Gemeinde, Schulbehörde sowie der Regierung. Die Schule meines Sohnes wurde 2019 renoviert (ich glaube nach 40 Jahren) und die zuvor großzügig geschnittenen Klassenzimmer wurden schlicht und ergreifend halbiert, damit man noch mehr Schulklassen eröffnen und Kinder unterbringen kann. Lernen ist hierbei Fehlanzeige. Lehrer können sich gar nicht an ihren Pult setzen, für den es gar keinen Platz gibt und jetzt mit dem Virus kann man außer die Hände desinfizieren sowie eine Maske tragen gar nichts machen, so daß die Kinder und Lehrer dem absolut ausgeliefert sind.

Nicht sehr hilfreich war und sind auch die Massen an Ausländern, die hier in Ericeira im Homeoffice den Lockdown verbringen und somit das Virus mit weiterverbreiten.

Die Surfspots waren in den letzten Monaten so voll, daß die Einheimischen mit unglücklichen Gesichtern aus dem Wasser sind. Selbst in der Hochsaison war es noch nie so voll auf der Outside.

Im Wasser wird kein Respekt gezollt. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viel Drop Ins gesehen, wie in den letzten Monaten. Seit Oktober wurden wir hier quasi von Langzeit-Reisenden überrollt. Spots wie Praia do Matadouro, an dem wir zu dieser Jahreszeit normalerweise mit max. 5 Leuten im Wasser sind oder am Parkplatz stehen, hatten bis zu 70 Surfer im Wasser. Der Parkplatz brechend voll. Selbst in der Hochsaison gab es keine solchen Bilder. Es war erschreckend und das alles in diesen Zeiten von Covid-19. Distanz eine absolute Fehlanzeige… Egal ob am Strand, einem Cafe oder im Surfshop an der Bar (als diese noch geöffnet waren). Die Polizei hat eifrig weggesehen, die Regierung hat kein Einreisestopp für diese schwierige Zeit ausgesprochen. Seit heute sind die Surfspots geschlossen.

Es wird/wurde seitens vieler Gäste so getan, als gäbe es das Virus gar nicht. Vor zwei Tagen sah ich beim Vorbeifahren zwei junge Frauen, die es sich auf der Terrasse eines aufgrund Covid-19 geschlossenen Surfshops mit Bier und Snacks gemütlich gemacht haben, obwohl dies verboten ist. Wohlbemerkt Ausländerinnen und das macht mich als hier seit 20 Jahren wohnhafte Ausländern wütend und es beschämt mich vor allem sehr.

Dies ist nicht die Zeit zu Reisen & es ist nicht die Zeit sich so zu benehmen, als wäre das alles ein Witz. Zum eigenen Schutz und zum Schutz & Respekt der Einheimischen sollte sich jetzt jeder in dem Land aufhalten, in dem er mit seiner Meldeadresse gemeldet ist, nämlich zu Hause.

Ich hoffe sehr, dass wir alle und unsere Familien diese Situation mehr oder weniger gut überstehen und wir uns spätestens im Frühjahr / Sommer 2021 wiedersehen können.

Auswärtiges Amt: Portugal Reise- und Sicherheitshinweise

Stay & Surf Ericeira
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